Seit den neunziger Jahren organisiert Wolfgang Trautz, damals noch Chef des Stadtmarketings in Pforzheim, eine der hochkarätigsten Ballonsportveranstaltung in Deutschland, den German Cup. 2019 konnten wir ihn das erste Mal gewinnen, eine Deutsche Meisterschaft auszurichten. Letztes Jahr gelang es noch einmal und die besten Piloten Deutschlands trafen sich Anfang Oktober zum German Cup mit Deutscher Meisterschaft 2024. Typisches Herbstwetter mit Nässe und böigem Wind stellte die Wettbewerbsleiterin Sylvia Meinl vor schwierige Aufgaben. Nach 4 anspruchsvollen Fahrten standen die Sieger fest. Neuer Deutscher Meister wurde zum 8. Mal Uwe SCHNEIDER vor Dieter ACKERMANN und Pascal KREINS. Sven GÖHLER aus Rheinland-Pfalz belegte den 4. Platz.
Vom 08. - 14. September 2024 fand in Szeged die 25. FAI-Weltmeisterschaft im Heißluftballonfahren statt. 118 Wettbewerber aus der ganzen Welt waren angemeldet, von denen 7 Teams aus Deutschland kamen. Trotz der wechselhaften Wetterverhältnisse mit viel Wind konnten 5 Fahrten mit insgesamt 18 Aufgaben durchgeführt werden. Austragungsort war der Flugplatz im südungarischen Szeged in der Nähe zur serbischen und rumänischen Grenze. Gewonnen haben Piloten, die in der Vorbereitung viele Wettbewerbe besucht haben und die Möglichkeit hatten, in moderne Technik zu investieren. Diese Kombination zahlt sich bei entsprechendem Talent und Ehrgeiz einfach aus. Neuer Weltmeister wurde der Franzose Clement SEIGEOT vor dem Polen Tomasz FILUS und dem US-Amerikaner Joe HEARTSILL. Die deutschen Platzierungen: Uwe SCHNEIDER aus Hessen (26.), Sven GOEHLER aus Rheinland-Pfalz (46.), Aline KALOUSDIAN aus Schleswig-Holstein (51.), Martin WEGNER aus Bayern (52.), Bastian SCHWARZ aus Bayern (71.), Dieter ACKERMANN aus Baden-Württemberg (75.) und Susanna OBIEGLO aus Baden-Württemberg (97.).
Anmerkungen zur Entwicklung im Leistungssport Heißluftballon
Wie viele Leser im BallonSportMagazin und im Internet verfolgen konnten, lief die Weltmeisterschaft Heißluftballon in Szeged für uns Deutschen nicht nach Wunsch. Ich denke, jeder hatte sich ein besseres Ergebnis erhofft.
Auf der positiven Seite steht die hervorragende Zusammenarbeit in der gesamten deutschen Mannschaft. Angefangen von der WM-Vorbereitung, der Aufgabenverteilung der Bodencrews und der
Funkkommunikation im Wettbewerb sind wir als super funktionierendes Team aufgetreten. Leider gibt es dafür keine Wertungspunkte.
Sind jetzt die anderen Nationen besser geworden, sind wir schlechter gefahren oder hatten wir nur etwas Pech? Vielleicht treffen alle Punkte mehr oder weniger zu. Allerdings können wir nur an einem Punkt die Situation selbst beeinflussen. Wir müssten mehr tun, um im Verhältnis zur erstarkten Konkurrenz aus anderen Ländern mithalten zu können oder vielleicht sogar wieder etwas besser zu werden. Ansatzpunkte gibt es da einige und betrifft vorrangig die Piloten, aber auch die Crews und die Technik. Mit etwas Abstand habe ich für mich mögliche Ursachen analysiert. Ich glaube, dass mir ein Trainingswettbewerb etwa 1-3 Wochen vor der WM gefehlt hat. Damit wird die Routine, die Mentalität und das Umgehen mit Wettbewerbsdruck gestärkt. Um ehrlich zu sich selbst zu sein ist das ein individuelles Defizit, an dem ich bzw. wir selbst arbeiten können. Nur 3 von 7 Teams hatten einen Wettbewerb zur Vorbereitung. Vielleicht sind auch andere Piloten zu einem ähnlichen Fazit gekommen. Da müssen wir mehr tun. Mit einer Trainingsfahrt zu Hause kann ich die Abläufe im Team und das Gefühl für den Ballon üben. Sehr viel mehr aber nicht. An dieser Stelle sollte auch die Bundeskommission Ballon aktiv werden. Wir könnten uns über eine finanzielle Unterstützung für Vorbereitungswettbewerbe Gedanken machen oder wir nehmen Individualvereinbarungen in die Ernennungsurkunden für die Nationalmannschaftsmitglieder auf.
Bundeskommission Ballon, Sven Göhler
Flugplatz Domberg
55566 Bad Sobernheim
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